Rudi bei Kerzenschein – Chor „Cantara“ singt in Eppelsheim
Von Gertrude
Bormet
Der Albiger Frauenchor stimmte in der Eppelsheimer Kirche auf
Weihnachten ein. Mit Liedern wie „Stille Nacht“ oder „Rudolph, the red-nosed
raindeer“ begeisterten sie das Publikum.
Foto: Kai Ebner-Wetzel
Zu einem
stimmungsvollen Adventskonzert hatte der Albiger Frauenchor „Cantara“ mit
Chorleiter Ulrich Dörr in die abgedunkelte Eppelsheimer Kirche eingeladen. Auch
in diesem Jahr ist das traditionelle Konzert bei Kerzenschein sehr gut besucht.
Mit einem
abwechslungsreichen Programm aus hervorragend gesungenen mehrstimmigen alten
und neuen Liedern und der Mitwirkung von Angelika Formann an der Harfe kann „Cantara“
das Publikum begeistern. Auch Mitsingen ist angesagt, als der Chordirektor
Ulrich Dörr auf der Orgel eine Pastorale spielt und die Gemeinde mit dem Chor
zusammen „Macht hoch die Tür“ intoniert. Ein besinnlicher Text aus dem „anderen
Adventskalender“ handelt vom möglichen Perspektivwechsel im Leben an
Weihnachten und, dass Advent lediglich „Warten“ bedeutet.
Es ist
entspannend, den wundervollen Klängen des mehrstimmigen Chores zu lauschen, die
Atmosphäre im Kirchenschiff zu genießen und einfach mal die Hektik der
Vorweihnachtszeit draußen zu lassen. So wie bei dem alten Wallfahrtslied „Maria
durch ein Dornwald ging“, das vermutlich bis auf das 16. Jahrhundert
zurückreicht.
Gesungen wird
in Deutsch, Latein, Englisch und Schwedisch, wie das eher getragene
Weihnachtslied „Jul, jul, stralande jul“, bei dem es um die Frage geht, was
macht Weihnachten aus? Da heißt es: „Weihnacht, strahlende Zeit; Glanz über
weißen Wäldern, komm gesegnete Zeit.“
Aber der Chor
kann auch ganz anders, wie bei dem flotten und fröhlichen Swing „Follow that
Star to Bethlehem“. Hier singt ein Teil der Sängerinnen die Melodie, die
anderen Stimmen übernehmen im Wechsel mit dem Refrain – eine erstaunliche
Gesangsleistung.
Einmalig sei
die Akustik in der Eppelsheimer Kirche, sagt Moderatorin Sabine Meierhöfer. Sie
lobt Chorleiter Ulrich Dörr: „Er ist unser bestes Stück.“ Er leite jede Menge
Chöre, aber „uns liebt er am meisten“. Weil die Albiger Kirche schon ausgebucht
war, singt „Cantara“ diesmal in der Eppelsheimer Kirche. Daher bedankt sich
Meierhöfer dafür, die Kirche nutzen zu dürfen. Zugleich hat sich noch etwas
ganz anderes ergeben, „ein absoluter Glücksfall“, wie Meierhöfer betont. Denn
die studierte Harfinistin Angelika Forman, die neben der Kirche wohnt, erklärte
sich spontan bereit mitzuwirken. Sie spielt zwei Stücken für Harfe Solo
(„Traumbilder“ und „Verwehte Jahre“). Auch bei zwei Gesangsstücken wirkt sie
mit – eine besondere Leistung, da es nur eine einzige Probe gab. „Stille Nacht“
mit den Solistinnen Katharina Brellochs und Marion Bender erklingt – frei
interpretiert von „Cantara“.
Abschließend
überzeugt das allseits beliebte „Rudolph, the red-nosed reindeer“ (Solistin:
Sabine Meierhöfer), worauf das Publikum mit einem begeisterten Applaus
„Cantara“ feiert. Als Zugabe wird ein irischer Segenswunsch gesungen, den sich
das scheidende Chormitglied Marlene wünscht. Sie verlässt nach zwölf Jahren den
Chor.
Nach diesen weihnachtlichen Klängen gut eingestimmt, warten
noch Glühwein und Würstchen auf das Publikum.